: «Credit Suisse»: Ethische Fragen zur seltsamen Finanzwelt Die CS machte in 10 Jahren 3 Milliarden Franken Verlust - und bezahlte intern 32 Milliarden an Boni. Kann man das verstehen? Kann überhaupt noch jemand die Finanzwelt verstehen, vielleicht sogar die Banker selbst?
Moderation: Martin Kersten Was heute die Social Media an Erregungspotential bieten, das lieferten in England früher die "Broadsheets": billige Zettel mit den neusten Schockern, die von Liebe, Tod und Verbrechen erzählten. Die britische Hack-Poets Guild belebt diese Liedvorlagen jetzt neu.
Die Energie bestimmt, was wir sind Wie Energienutzung Gesellschaften prägt Von Manuel Waltz Prometheus gab in der griechischen Mythologie den Menschen das Feuer und war damit der Gründer der Zivilisation. Energie und ihre Nutzung formen seit jeher die Art des Wirtschaftens, politische Systeme und das Denken der Menschen: ob wir mit dem Eselkarren fahren oder mit dem Auto, eine Fabrik durch Wasserkraft angetrieben wird oder durch Kohle, die Wäsche am Bach gewaschen wird oder in der Maschine ... Und: Eine Wirtschaft der erneuerbaren Energien wird eine andere sein als eine der fossilen. Energie prägt die jeweilige Gesellschaft, und Umbrüche sind gewaltig, manchmal revolutionär.
Abzählen Nach dem gleichnamigen Roman von Tamta Melaschwili Aus dem Georgischen von Natia Mikeladse-Bachsolian Bearbeitung und Regie: Elisabeth Putz Mit Gloria Endres de Oliveira, Jella Haase, Hannes Stelzer, Theresa Berlage, Julia Kreusch, Brigitte Janner, Ingrid Stein, Julius Störmer, Thore Kühl, Henry Stange, Gerlinde Dillge, Birte Schnöink, Daniel Michel, Harald Halgardt, Vladimir Pavic, Christian Lessiak, Dennis Mojen, Irmgard Jedamzik, Barbara Focke, Jan Peter Heyne, Julian Greis und Olivia Jablons NDR/ORF 2013 Ein vom Krieg verwüsteter Ort. Wer Geld hat, ist geflüchtet. Die Männer sind an der Front oder vegetieren vor sich hin. Hiergeblieben sind nur Frauen, Alte und Kinder. Inmitten der gespenstischen Szenerie zwei Mädchen, dreizehn Jahre alt. Sie fetzen sich, spielen miteinander, flirten, entdecken ihre neu erwachte Weiblichkeit, sie kämpfen füreinander und um ihr Leben: eine Allianz gegen das große Sterben ringsum. Am Ende wird eine tot sein, zerfetzt von einer Mine. Mehr Information unter ndr.de/radiokunst. 20:00 - 20:03 Uhr Nachrichten, Wetter Hörspiel
Sergej Rachmaninow - Musiker und Überlebenskünstler Von Meinhard Saremba "In meinem Leben habe ich sechs Häuser gekauft", erzählte Rachmaninow einmal. "Davon war nur das in New York ein Erfolg. Die anderen habe ich verloren, wie in Russland, oder praktisch verloren, wie in Deutschland und der Schweiz." Die politischen Entwicklungen zwangen den sprachgewandten Künstler immer wieder zu Ortswechseln. Doch durch seine Dreifachbegabung vermochte er als Komponist, Pianist und Dirigent weltweit künstlerische Akzente zu setzen. Rachmaninow war überzeugt: "Musik sollte, in der abschließenden Analyse, Ausdruck der komplexen Persönlichkeit des Komponisten sein."
Dickie Dick Dickens (5 6/12) Von Alexandra und Rolf Becker Mit Edith Heerdegen, Herbert Bötticher, Georg Kostya, Marlies Schönau und anderen Regie: Walter Netzsch BR 1957 Dies ist die Geschichte des sensationellen Lebens von Dickie Dick Dickens, Taschendieb und Gentleman-Gangster, der in der herrlichen Millionenstadt Chicago in den 1920er Jahren zum gefährlichsten Verbrecher der Vereinigten Staaten aufstieg. Folge 5: Keine Angst vorm bösen Mann Auf Opa Crackles Farm von der Polizei umzingelt, heckt Dickie Dick Dickens einen wagemutigen Plan aus und entkommt im Streifenwagen. In seinen Memoiren, die er im Zuchthaus Sing Sing schrieb und die in 14 Fremdsprachen übersetzt wurden, bezeichnete Dickie Dick Dickens diesen Vorfall als illustrativen Beweis der alten These "Die Polizei, dein Freund und Helfer". Folge 6: Der ländlichen Idylle zweiter Teil oder Regentropfen auf dem Blechdach Dickie Dick Dickens ist mit der Beute von Gangsterboss Jim Cooper in einem gestohlenen Polizeiwagen unterwegs zurück nach Chicago. In einer Villa, in der er den Wagen wechseln möchte, überrascht er drei Einbrecher bei der Arbeit. Als diese mit dem Polizeiwagen türmen und in eine Straßensperre geraten, glaubt die Polizei, Dickie Dick Dickens erwischt zu haben. In seinen Memoiren bezeichnete Dickie Dick Dickens diesen Vorfall als besonders beruhigend für den amerikanischen Steuerzahler. Er sei ein strahlender Beweis für die Einsatzfreudigkeit unserer Polizei.
Die Politik musste in Corona handeln, lernen und kommunizieren. Heute wissen wir: Besonders bei der Kommunikation gab es katastrophale Fehler, mit Folgen bis heute. Justus Wilhelm beschreibt in seiner Recherche die kommunikativen Fehlleistungen von Regierung und Behörden in Sachen Corona-Impfung. Es geht um überzogene Versprechungen zu Herdenimmunität und Übertragbarkeit, um Erwartungen und Hoffnungen sowie um Enttäuschungen, die am Ende auch den Querdenkern zugespielt haben. Und es geht um die Folgen einer brutal gescheiterten Digitalisierung im Gesundheitssektor und ganz viel Geld.
Der Fackelträger - Altsaxofonist Immanul Wilkins im Porträt Von Odilo Clausnitzer Der 24-jährige New Yorker Immanuel Wilkins ist der Altsaxofonist der Stunde im aktuellen US-amerikanischen Jazz. International bekannt wurde er 2018 in der Band des Vibrafonisten Joel Ross. Inzwischen hat er zwei eindrucksvolle Platten für das Label Blue Note gemacht. In der lebendigen Szene seiner Geburtsstadt Philadelphia hat Wilkins die Jazztradition von der Pike auf erlernt. Heute verfolgt er mit überwältigender Energie seine eigene künstlerische Vision. Seine Musik ist ein intellektuell anspruchsvoller, pulsierender Modern Jazz, der sich bis zur spirituellen Inbrunst steigern kann.
Kabarett, Comedy schräge Lieder Zingsheim braucht Gesellschaft: die wehrhafte Demokratie (1/2) Mit Patti Basler, Sebastian Schnoy, Martin Zingsheim u.a. Mitschnitt vom 19.3.2023 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln (Teil 2 am 5.4.2023) Wie lässt sich Demokratie verteidigen und lebendig gestalten? Dieser Frage der diesjährigen Deutschlandfunk "Denkfabrik" geht auch Martin Zingsheim in der neuen Folge der politischen Radioshow: "Zingsheim braucht Gesellschaft" nach. Zu Gast im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks in Köln sind unter anderem die Schweizer Bühnenpoetin Patti Basler und der politische Kabarettist Sebastian Schnoy. In Texten, Liedern und Talks thematisieren sie die "wehrhafte Demokratie", sprechen über zivilen Ungehorsam und Volksentscheide, über freie Meinungsäusserungen und Toleranz. Durch die Show führt Gastgeber Martin Zingsheim mit seiner Band, Martin Weber, Claus Schulte und Nils Wittmann.
Bitte nicht stören Basierend auf Interviews mit Reinigungskräften in Hotels Von werkgruppe2 Regie: Silke Merzhäuser, Insa Rudolph Mit: Vernesa Berbo Komposition: Insa Rudolph Ton und Technik: Jan Fraune und Eugenie Kleesattel Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022 Länge: 53"35 (Ursendung) Lautlos und unsichtbar bewegt sich das Zimmermädchen durch die Hotelzimmer, lässt verschwinden, was der letzte Gast hinterlassen hat, bezieht die Betten neu und lässt für den Nächsten das Zimmer unberührt aussehen - eine Illusion, die ihren Preis hat. Zimmermädchen arbeiten hinter den Kulissen, lautlos, unsichtbar. Sie eliminieren, was hinterlassen wurde, beziehen Betten frisch, entfernen Haare vom Badezimmerboden und schaffen eine Illusion: Für jeden neuen Hotelgast soll das Zimmer erscheinen, als sei er oder sie der erste Gast. Wer sind die, die die Zimmer reinigen und dabei zumeist unbekannt bleiben? Das Hörspiel basiert auf Interviews mit Reinigungskräften in deutschen Hotels. Sie beschreiben ihre Arbeit, die unter hohem Zeitdruck, in Eigenverantwortung, mit großer körperlicher Anstrengung und voller Diskretion getan wird. Was unterscheidet die Reinigung des Hotelzimmers von der in der eigenen Wohnung? Intimitätsgrenzen überschneiden und verschieben sich. werkgruppe2 sind Julia Roesler, Insa Rudolph, Isabel Robson und Silke Merzhäuser. Sie entwickeln dokumentarische Projekte, in denen soziale Wirklichkeit mittels persönlicher Lebensberichte beschrieben wird. In ausführlichen Interviews werden Menschen als "Expert:innen ihrer selbst" befragt und das Interviewmaterial ausschließlich wortwörtlich genutzt. Auf der Bühne fungieren Schauspieler:innen als Stellvertreter:innen. Bei allen Projekten werden durch Live-Musik und Neu-Kompositionen die Grenzen zwischen Schauspiel und Musiktheater zunehmend aufgehoben. Neben Theaterinszenierungen realisiert werkgruppe2 auch Filmprojekte und digitale Formate. Zuletzt das Hörspiel "Überleben" (Oldenburgisches Staatstheater, gefördert durch die Stiftung Niedersachsen 2022, urgesendet im Programm von Deutschlandfunk Kultur 2022). Hörspiel über Reinigungskräfte im Hotel Bitte nicht stören.
Mit Manuela Krause Aktueller Jazz aus Neuseeland Shift Left, so heisst eines der meistverkauften Jazzalben in der Geschichte Neuseelands. Es war das 1995 erschienene Solo-Debut vom Saxophonisten, Producer, Vokalisten und Bandleader Nathan Haines. Die Platte war inspiriert von der neuen Acid Jazz Bewegung, sowie Buckshot LeFonque und dem Scratch-Chorus-Turntablism-Stil, den DJ Premier für Gang Starr-Platten bewarb. Zusammen mit dem Auckland-Jazz-Keyboarder, Produzent und DJ Mark de Clive-Lowe legte Haines den Grundstein für eine neue Generation neuseeländischer Bands, die tief aus den Quellen von Jazz, Soul, Hip-Hop und Electronica schöpfen. Clubs und Veranstaltungsorte wie Cause Célèbre, Khjua Lounge und Rakinos in Auckland und The Matterhorn in Wellington haben dazu beigetragen und neue Generationen dazu inspiriert, genau diese Schnittstellen zu erkunden. Der Perkussionist, Producer und DJ Cory Champion aus Wellington und sein Clear Path Ensemble haben sich an der Schnittstelle von Jazz, Funk, House und Ambient angesiedelt. Das Ensemble schöpft aus Champions" Leidenschaft zum 70er-Jahre-Katalog des ECM-Labels und seinen Erfahrungen als DJ und Producer von Deep House, Techno und Dub Electro unter dem Alias Borrowed CS. Zu gleichen Teilen kosmischer Jazz, Beats, Ambient und ausdrucksstarker Lärm, sind die Hauptingredienzen der aktuellen Veröffentlichungen des Multiinstrumentalisten und Produzenten Kruff Kurtis aus Auckland und Tom Ludvigson, ein Veteran der neuseeländischen Impro-Jazz-Festivalszene der späten 80er und der frühen Jahre von Cause Célèbre, erkundet seit den 90ern mit Trevor Reekie und seinen Freunden als A Trip To The Moon, aufregende Fusionen zwischen Jazz, Trip-Hop, Krautrock und Electronica.
Mit Babette Michel Pioniere neuer chinesischer Musik: Das MinWuXu Trio Min steht für die Sängerin und Pipa-Lautenistin Min Xiao-Fen. Xu steht für Xu Fengxia mit der Zither Guzheng und der Laute Sanxian, auch sie singt. Und Wu steht für den Meister der chinesischen Mundorgel Sheng, Wu Wei. Sie bilden das MinWuXu Trio. Alle drei sind Charakterköpfe. Das verheißt eine hochkreative Begegnung, demnächst in der Kölner Philharmonie. Vorab stellt Babette Michel die Musiker*innen in anderen Projekten vor: Wu Wei, wenn er mit dem niederländischen Saxophonisten Klaas Hekman improvisiert, mit der Pipa-Spielerin Wu Man Höhenflüge startet oder mit dem Ensemble Holland Baroque chinesische Klassik und europäische Barockmusik vereint. Min Xiao-Fen, wenn sie die Pipa mit der Gitarre von Rez Abbasi zum Soundtrack eines Stummfilmklassikers erklingen lässt. Und Xu Fengxia, wenn sie die 21saitige Guzheng und die 3saitige Sanxian zum Schlagwerk von Lucas Niggli rocken lässt und dazu einen aufregenden Gesangsstil entwickelt.